Borkum - Insel der Frauenschläger | Tradition ist keine Ausrede für Gewalt | Beendet "Klaasohm"!

Der Klimawandel bedroht auch die deutschen Inseln. Nach den Berichten der letzten Tage gibt es Menschen, die sich denken: "Ach, auf Borkum können wir schon verzichten." Der Grund ist die so genannte "Tradition" des Klaasohm, einem Fest, bei dem Frauen von Männern verprügelt werden, die als wilde Gestalten verkleidet sind. Nicht nur das: Man muss ja für Nachwuchs sorgen, also laufen vor dem Klaasohm (der Tag ist am 5. Dezember) kleine Jungs ebenso verkleidet auf der Straße herum und verprügeln kleine Mädchen.

Das klingt unglaublich, oder? Ein Großteil der Erde schreibt das 21. Jahrhundert. In Menschheitsgeschichte gerechnet besteht die menschliche Zivilisation mit Städten und Organisation seit 12.000 Jahren. Und noch immer gibt es Menschen, die sich so verhalten, als seien geistig vor der Zivilisation stehengeblieben.

Im Jahr 1990 gab es zuletzt einen Fernsehbericht über diese Tradition, damals wurde sogar eine Reporterin verprügelt! Niemand soll vom "Klaasohm" erfahren, denn die Männer, die das machen, wissen, dass es falsch ist. Dass es moralisch verwerflich ist. Aber mit etwas Glück ist Schluss mit Klaasohm in dieser Form, denn ein Team von STRG_F war letztes Jahr bei dem "Fest" auf Borkum dabei, hat Aufnahmen gemacht und betroffene interviewt. Damit wurde eine Welle losgetreten, die nun zum wohlverdienten Ende dieser menschenverachtenden, grausamen Tradition führen könnte.

Hoffen wir es für die Frauen und Mädchen, die mit Schlägen traktiert und psychisch traumatisiert wurden.

Und falls Ihr Euch jetzt fragt: Aber wo war denn die Polizei? Tja... 

Das alles und noch viel mehr gibt es in diesen Berichten und Reaktionen: 

Mit Kuhhorn auf Frauenjagd: Klaasohm auf Borkum | STRG_F


Wenn die meisten Tourist:innen im Dezember Borkum verlassen haben, sind die Insulaner:innen unter sich. Dann feiern sie hier ihren “höchsten Feiertag”: Klaasohm. Auswärtige und Presse sind an diesem Tag nicht erwünscht. Man will unter sich bleiben. Am Abend des 05. Dezembers ziehen kostümierte Männer, begleitet von sogenannten “Fängern” über die Insel. Sie machen Jagd auf Frauen, denen sie mit Kuhhörnern auf den Hintern schlagen. Auf der Insel erzählt man sich, der Brauch gehe auf eine alte Walfänger-Tradition zurück. Es wird getrunken und ausgelassen gefeiert. Doch nicht alle wollen den gewaltvollen Teil des Festes, die Schläge, länger mittragen. Borkumerinnen berichten anonym von Schmerzen, Hämatomen und demütigenden Situationen. Ein ehemaliger Klaasohm erzählt, er sei wie im Rausch gewesen. Er habe fest zugeschlagen. Heute sieht er seine Teilnahme und den Brauch an sich kritisch. Auch er bleibt anonym. Denn offen traut sich keiner von ihnen, Kritik zu äußern. STRG_F über eine brutale Tradition und das Schweigen einer Insel.

Männer jagen Frauen - Borkums schreckliche “Tradition” | Rezo reagiert


In diesem Video reagiert Rezo nicht nur auf einen Teil des STRG_F-Berichts, sondern trägt auch noch andere Quellen zu der so genannten "Tradition" zusammen.

Klaasohm auf Borkum: Gewalt gegen FRAUEN als Tradition


Traymont reagiert auf den "Klaasohm"-Bericht.

Der große Borkum-Skandal & deren lächerliche Statements


Kevin fasst die Statements zum Thema nochmal zusammen und kommentiert abschließend. 

Aber woher kommt denn dieser Mist?

Vernunftbegabte Terraner werden sich nun fragen: Wo kommt so eine Scheiße eigentlich her? In der Wikipedia werden ein paar Vermutungen auf diese Herkunft dokumentiert: 

"Der Name „Klaasohm“ bedeutet Ohm (Onkel) Klaas (Klaus). Der Namensbestandteil Ohm war auf der Insel ein Zeichen der Ehrerbietung und wurde den Vornamen älterer, angesehener Personen angehängt. So nannte man den Dorfgeistlichen „Pastor-Ohm“.

Im Klaasohmfest mischen sich Elemente des Nikolausbrauchtums, wie es auch vom Festland her bekannt ist, mit Einsprengseln, möglicherweise Versatzstücken wesentlich älterer Tradition und Einflüssen, die von außerhalb mitgebracht wurden. Anhaltspunkte deuten auf den germanischen Totengott Wodan hin, den Anführer der Wilden Jagd. Das Nikolausfest ist das einzige Heiligenfest, das sich im reformierten Teil Ostfrieslands gehalten hat und dort sogar zu besonderer Blüte gelangte. Dazu beigetragen haben mag, dass der Heilige Nikolaus von Myra unter anderem als Schutzpatron der Seeleute und als Nothelfer gegen Wassersnot verehrt wurde.

In der Zeit, als von Borkum aus noch Walfang betrieben wurde, waren die Männer meist monatelang auf hoher See unterwegs. Die Walfänger kehrten zwar spätestens Anfang Dezember, meist aber doch wesentlich früher für die Winterpause heim, so dass also die Feier der Rückkehr von den langen Strapazen auf hoher See nur ein Nebenaspekt gewesen sein dürfte.

Manche Quellen behaupten, der Ritus sei aus der „Rückeroberung“ der Insel von den Frauen hervorgegangen, die während der langen Abwesenheit der Walfänger die „Macht“ in den Familien übernahmen. Sie hätten sich nun wieder den heimgekehrten Männern unterzuordnen, was diese mit einem Hieb auf das Gesäß der Frauen nachdrücklich demonstrierten. Dies ist aber offenbar als Erfundene Tradition einzuordnen. Eine der ältesten Beschreibungen des Brauchs findet sich in dem 1897 erschienenen Buch des Hauptlehrers B. Huismann: Die Nordseeinsel Borkum einst und jetzt. Danach war zu der Zeit der Brauch noch näher an Knecht Ruprecht bzw. Zwarte Piet angelehnt. So wurden Kinder nach ihrem Benehmen befragt, mussten etwas aufsagen und wurden dann belohnt. Die später übliche Gewalt gegen Frauen wird nicht erwähnt. Lediglich die Gestalt Frau Klaasohm (heute Wiefke) habe danach mitunter „etwa eine neugierige Dienstmagd oder einen arglosen Gast mit Mehl weiß gepudert“. Die Borkumer Kulturwissenschaftlerin Andrea Akkermann schreibt dagegen, dass die Nikolausfeierlichkeiten auf den Inseln ein reines Männerfest waren, das strenge Regeln für Frauen mit sich brachte. Sie durften an diesem Abend die Straßen nicht betreten, andernfalls wurden sie mit Schlägen bestraft. Während diese Regelung auf den meisten Inseln im Laufe der Zeit entweder abgeschafft oder deutlich gelockert wurde, verschärfte man sie laut Akkermann auf Borkum sogar noch. Im Übrigen hält Akkermann die „Walfänger-Theorie“ für nicht glaubhaft und begründet das mit der Tatsache, dass Walfänger Monate vor dem auf den 5. Dezember terminierten Fest vom Walfang zurückkehren und sich nicht erklären ließe, warum sie, wenn sie denn ihre Rückkehr feiern wollten, damit so lange warten sollten.

Bisher ist Klaasohm lediglich während des Zweiten Weltkrieges sowie während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 nicht gefeiert worden.

- Wikipedia-Artikel "Klassohm", Autoren siehe hier.  Der Text ist unter der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ verfügbar

 Eine ungute Mischung aus Männlichkeitswahn und fehlendem Unrechtsbewusstsein hat diese "Tradition" bis heute bewahrt. Der Menschheit geht nichts verloren, sollte es sie ab sofort nicht mehr geben. Im Gegenteil, die Frauen von Borkum werden dann ein klein wenig sicherer sein.


Traymont vs Alicia Joe – das neue Statement & vieles was mich stört.

Produziert von AlphaKevin Diese Episode behandelt: Traymont vs Alicia Joe – das neue Statement & vieles was mich stört. ► Twitch: h...